Die Wahl des Brautkleides ist der schönste aber zugleich auch der schwierigste Teil der Hochzeitsvorbereitungen. Es soll das schönste Kleid sein, das ihr je getragen habt – elegant, atemberaubend, einzigartig. Ihr wollt euch wie eine Prinzessin fühlen im Kleid eures Lebens.
Die Auswahl an Brautkleidern ist riesig. Jedes Jahr bringen die Designer neue Kollektionen heraus. Welche Farbe ist da eigentlich gerade angesagt? Und welcher Schnitt? Und was passt zu euch?
Aber eins nach dem anderen. Zunächst zu den Schnittformen. Vorab müsst ihr wissen, dass nicht jedes Brautkleid ein Kleid ist! Manche Kleider sind Zweiteiler und bestehen aus einem Oberteil (z. B. eine Korsage) und einem Rock. Es gibt auch Brautkleider, bei denen die Korsage an den Rock angenäht ist. Brautkleider gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Ein ganz klassischer Schnitt ist die A-Linie. Bei diesem Hochzeitskleid ist das Oberteil figurbetont und der Rock leicht ausgestellt. Die vertikalen Nähte sind nicht durch eine Taillennaht unterbrochen, weshalb der Schnitt an ein A erinnert. Beim Prinzesskleid, auch Duchesse genannt, liegt das Oberteil ebenfalls eng an und geht in einen voluminösen Rock über. Das Volumen wird zum Beispiel durch einen Reifrock oder durch sich überlagernde Stoffe erzielt. Dieses Märchenkleid lenkt die Aufmerksamkeit auf euren Oberkörper. Empire-Kleider haben eine unter die Brust hochgezogene Taillennaht und fließen von dort in schmal geschnittenen Falten nach unten. Diese Brautkleider bestechen vor allem durch ihre leichten Stoffe, welche die Figur taillenabwärts betonen. Das Godet Brautkleid liegt bis über die Hüfte hauteng an und verläuft ab Kniehöhe in einen ausgestellten Saum. Endet dieser Saum in einer kleinen Schleppe, so spricht man von der Meerjungfrauen- bzw. Fishtail-Linie. Diese Kleider betonen aufgrund ihrer Länge die Figur der Braut noch intensiver. Weitere Schnittformen sind das Schleppenkleid und Kleider im Stil „vorne kurz, hinten lang“.
Nun habt ihr bestimmt schon einen Favoriten, aber steht dieser euch auch? Laut Experten bestimmen sieben Faktoren den perfekten Brautlook: Farbe, Schnitt, Material, Muster, Make-up, Frisur und Accessoires.
Die Farbe eures Brautkleides – ebenso Make-up und Accessoires – sollten entsprechend eures Farbtyps gewählt werden. Man unterscheidet warm und kühl. Reinweiß und Weißtöne zum Beispiel, welche Grau und Silber enthalten, gelten als kühl und können sowohl Frauen mit dunkelbraunem Haar und braunen Augen als auch blonden Frauen mit blauen Augen stehen. Welcher Typ ihr seid, erfahrt ihr bei einer professionellen Farbberatung (z. B. im Brautmodengeschäft).
Form, Schnitt und Linienführung eures Brautkleides sollten mit eurem Körperbau, -größe und euren Proportionen harmonieren. Hierbei werden wiederum verschiedene Typen unterschieden.
Bei langer, schmaler Silhouette, bei der Schultern, Hüfte und Taille eine Linie bilden, spricht man von einer H-Form. Hierbei sollte euer Hochzeitskleid weibliche Formen herausarbeiten, damit ihr nicht wie eine Bohnenstange ausseht. So verleihen z. B. modellierte Korsagen weibliche Rundungen. Ideale Kleiderstile sind Godet, Korsagen mit einem ausgestellten Rock oder das Korsagenkleid. Frauen mit schmalem Oberkörper, ausgeprägten Hüften und Oberschenkeln werden als A-Typ oder Birnen-Typ bezeichnet. Ihnen schmeicheln Kleider in A-Linien-Form und Etui-Kleider, welche die Schultern und das Dekolleté betonen. Bei kleinem Dekolleté verschafft euch der Empire-Stil den idealen Look. Wenn ihr eine Sanduhr-Figur (auch X-Form) habt, d. h. üppige Oberweite und ausgeprägte Hüften, aber eine schmale Taille, empfehlen sich die Meerjungfrauenlinie (wenn ihr eure femininen Rundungen zeigen mögt) und die A-Linie, welche eure Oberweite betont. Die A-Linie ist ebenfalls eurer idealer Brautkleidschnitt, wenn ihr zu den üppigen Frauen gehört. Zeigt was ihr habt und betont eure Oberweite z. B. mit einem tiefen Ausschnitt. Auf Rüschen solltet ihr aber verzichten. Weit ausgeschnittene oder zart transparente Ärmel kaschieren kräftige Oberarme. Ideal sind auch Boleros oder Jäckchen zu weiten Röcken.
Die O-Form oder Apfelform habt ihr, wenn ihr viel Oberweite und Bauch, aber schlanke Beine habt. Letztere solltet ihr mit kurzen, geraden Röcken oder langen mit Gehschlitz betonen – kombiniert mit einem Korsagenoberteil. Oder ihr entscheidet euch für ein Kleid im Empire-Stil. Diese Brautkleider empfehlen sich auch bei einem Babybauch. Dieser wird heutzutage nicht mehr versteckt, sondern betont! Schön sind hierbei fließende, weiche Stoffe mit verspielten Akzenten. Wenn ihr eine sportliche Silhouette habt – mit breiten Schultern und schöner Oberweite, schmalen Hüften und Po, so habt ihr eine V-Form. Euer Brautkleid sollte oben eng und untern weit sein. D. h. A-Linien-Röcke und enge Oberteile mit Trägern oder schulterumspielenden Ärmelchen.
Ein wichtiges Kriterium für die Form des Ausschnitts eures Brautkleides ist euer Gesicht. Ist dieses rund, solltet ihr einen V-Ausschnitt tragen; ist es länglich, dann sollte er gerade geschnitten sein; ist es herzförmig oder eckig empfiehlt sich eine runde Form. Habt ihr ein ovales Gesicht, dann könnt ihr alles tragen J
Auch Materialien, Strukturen und Muster eures Brautkleides und der Accessoires sollte ihr auf eure Körperform, Haare und Hautbild abstimmen. Aber keine Sorge – für all diese Fragen gibt es Spezialisten: Die Brautmodenausstatter.
Schaut euch bis zu drei Brautmodengeschäfte an (nicht mehr – das verwirrt, da meist sowieso alle Modelle bestellt werden können) und prüft, ob ihr euch dort wohl fühlt, euch die Atmosphäre und das Fachpersonal zusagen. Ist dies der Fall, dann vereinbart einen Beratungstermin. Dieser ist unablässig, denn ein Brautkleid kauft man nicht zwischen Tür und Angel und ohne diesen könnt ihr meist auch kein Kleid anprobieren. Plant für diesen Termin viel Zeit ein – am besten einen ganzen Tag. Der Termin dauert zwar „nur“ zwei Stunden, aber ihr könnt den Tag doch bei einem gemütlichen Essen mit euren Begleiterinnen ausklingen lassen. Ihr könnt auch einen Termin auf den Vormittag und einen auf den Nachmittag legen, aber bedenkt: Brautkleider anprobieren ist stressig. Ihr seid danach hundertprozentig kaputt. Als Begleitung nehmt maximal drei Personen (z. B. die Trauzeugin, Brautjungfer oder die Mama) mit, denn zu viele – evtl. unterschiedliche – Meinungen können euch zum Verzweifeln bringen. Manchmal hilft es, wenn ihr nur auf eure eigene Intuition hört und euch für das Kleid entscheidet, in welchem ihr euch wohl fühlt. Schließlich steht ihr am Hochzeitstag im Mittelpunkt – da solltet ihr euch in eurem Brautkleid rundum schön fühlen!
Beim Beratungstermin seid ihr die Hauptakteurin. Ungestört und unter fachkundiger Beratung könnt ihr Brautkleider anprobieren und bekommt Tipps und Tricks vom Profi. Er wird euch beraten, welcher Farbtyp ihr seid und welcher Schnitt am besten zu eurem Körper passt. In einem Gespräch wird er auch versuchen, euch etwas kennen zu lernen, denn euer Brautkleid soll euch nicht verkleiden, sondern eure Persönlichkeit und euer Wesen unterstreichen. Ihr könnt das schönste Prinzessinnenkleid tragen, aber wenn das nicht ihr selbst seid, dann wird man das spätestens auf den Hochzeitsfotos sehen.
Beim ersten Beratungstermin werdet ihr euch bestimmt nicht gleich für ein Brautkleid entscheiden können. Das macht auch nichts. Lasst euch in euren drei Favoriten fotografieren (fragt dazu vorher im Brautmodengeschäft nach) und überlegt euch zu Hause in Ruhe, welches Kleid es werden soll. Lasst euch einen zweiten Anprobetermin geben und trefft dann in Ruhe eure Entscheidung.
Natürlich werdet ihr im Brautmodengeschäft auch hinsichtlich Accessoires, Make-up, Frisur und Bräutigammode (d. h. ihr bekommt für euren Zukünftigen eine Stoffprobe mit, mit welcher er sich auf die Suche nach seinem Anzug begeben kann) beraten.
Und zum Schluss die Frage aller Fragen: Wann solltet ihr euch mit dem Thema Brautkleidkauf beschäftigen? – Spätestens sechs Monate (besser acht) vor eurem Hochzeitstag! Denn das erspart zum einen Stress (3 Monate vor dem großen Tag habt ihr anderes Wichtiges zu erledigen!) UND ihr solltet bedenken, dass viele Kleider heute im Ausland genäht werden und die Lieferung bis zu vier Monate dauern kann.
So, und nun tief durchatmen und viel Spaß beim Suchen und Finden eures Traum-Brautkleides.
TIPP: Um euch die Suche zu erleichtern, schaut in unser Branchenbuch und erkundigt euch über Brautmodengeschäfte in eurer Nähe! Bei uns findet ihr außerdem wunderschönen Brautschmuck passend zum Kleid.
Bildrechte Titelbild: © Denis Tabler / shutterstock
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