Die Hochzeitstorte darf auf keiner Hochzeit fehlen. Sie soll etwas besonderes sein, ist oft mehrstöckig und reich verziert. Im Laufe der Jahre hat sich nicht nur die Hochzeitstorte verändert, sondern auch die Traditionen, die mit ihr verbunden sind. Einige davon haben wir für euch zusammen getragen.
Die Hochzeitstorte als Weizenbrot
Den Ursprung von Hochzeitstorten finden wir schon vor 1900 Jahren bei den Römern. Damals waren sie allerdings eher ein Weizenbrot. Weizen war ein Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Während der Hochzeitszeremonie aß der Bräutgiam einen Teil des Brotes und brach den Rest über dem Kopf der Braut. Das sollte dem Paar Glück bringen und auch ihre Gäste versuchten eine Brotkrume für sich selbst zu ergattern, um so auch etwas von dem Glück ab zu bekommen. Das Brechen des Brotes sollte auch das Brechen der Jungfräulichkeit der Braut und die Überlegenheit des Bräutigams ausdrücken.
Die Hochzeitstorte im Mittelalter
Seit dem Mittelalter ist die Hochzeitstorte schließlich Teil einer jeden Eheschließung. In dieser Zeit waren Hochzeitstorten noch immer aus Weizen und wurden auf die Braut geworfen. Im mittelalterlichen England türmte man vor der Braut kleine Brötchen zu hohen Türmen auf, um dem jungverheirateten Paar den Kuss zu erschweren. Schafften sie es dennoch sich über die großen Türme hinweg zu küssen, symbolisierte dies lebenslangen Wohlstand. Vermutlich entstand hier auch die Idee die Kuchen richtig zu stapeln und mit Schmalz zu übergiessen, da der Kuchen so eine bessere Standfestigkeit erhielt. Der Schmalz wurde vor dem Servieren jedoch wieder abgekratzt. Erst in späteren Jahren wurde dem Schmalz Zucker hinzugefügt und konnte so als dekorativer Überzug beibehalten werden.
Moderne Traditionen um die Hochzeitstorte
Heute sind Hochzeitstorten oft dreistöckig und Paare frieren die obere Schicht ein, um sie an ihrem ersten Hochzeitstag zu teilen. Diese Tradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als ein Teil der Torte für die Taufe aufgehoben wurde.
Übrigens ist das erste Stück Torte dem Bräutigam vorbehalten. Angeschnitten wird die Torte jedoch gemeinsam. Wer hier die Hand oben hat, soll laut Brauch auch in der Ehe das Sagen haben. Wie ihr den Brauch auf eurer Hochzeit zelebriert, hängt jedoch ganz von euch ab.
Bildrechte Titelbild: © Axel Lauer / shutterstock
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